6. September 2018
Energiekennzahl? Wohl jeder Hauseigentümer ist schon über den Begriff gestolpert und hat sich – vielleicht stirnrunzelnden – gefragt: Was bedeutet diese Zahl? Was sagt sie über mein Gebäude aus? Im Prinzip verdeutlicht die Energiekennzahl, ob in einem Haus viel oder wenig Energie verheizt wird.

Bei der Energiekennzahl handelt es sich um ein Hilfsmittel, um den Energieverbrauch eines bestehenden Gebäudes kontrollieren und vergleichen zu können. Sie ist ein Mass für den energetischen Zustand des Hauses. Je weniger Energie ein Besitzer in sein Haus stecken muss, um einen normalen Wohnkomfort zu erreichen, desto besser ist die energetische Qualität und desto tiefer die Energiekennzahl.

Spezifischer Energieverbrauch pro Quadratmeter
Für die Berechnung der Energiekennzahl ist der Jahresenergieverbrauch von Heizung und Warmwasser durch die sogenannte Energiebezugsfläche (EBF) zu teilen. Diese umfasst die Bodenflächen (inkl. Aussen- und Innenwände) sämtlicher Räume eines Gebäudes, für deren Nutzung eine Beheizung notwendig ist. Im konkreten Fall kann das wie folgt aussehen:

Der jährliche Energieverbrauch in einem Einfamilienhaus aus den 1970er Jahren beträgt 3000 Liter, was 30'000 Kilowattstunden (kWh) entspricht. Hinzu kommt der Stromverbrauch von 3000 kWh für die Aufbereitung des Warmwassers über einen Elektroboiler, so dass sich der Jahresenergieverbrauch von 33'000 kWh ergibt. Die Zahl wird durch die EBF des Hauses von 165 m2 dividiert. Daraus resultiert eine Energiekennzahl für die Wärme von 200 kWh/m2. Wie das Beispiel zeigt, führt die Berechnung zum spezifischen Energieverbrauch pro m2.

Vorbildhaft ist das Rechenbeispiel allerdings nicht. Ein durchschnittliches freistehendes Einfamilienhaus sollte eine Energiekennzahl von 60 bis 100 kWh/m2 aufweisen. Gute Werte liegen zwischen 40 und 50 kWh/m2. Nochmals tiefer ist die Energiekennzahl bei Gebäuden nach einem Minergie-Standard.

Hohe Energiekennzahl: sanieren empfohlen
Einfluss auf die Energiekennzahl haben unter anderem die energetische Qualität der Gebäudehülle, das lokale Klima und das Benutzerverhalten. Liegt also die Energiekennzahl in einem Einfamilienhaus deutlich über 100 kWh/m2 sollte ein Hausbesitzer eine Sanierung in Betracht ziehen. Dabei sind ein Beratungsgespräch sowie die Erstellung eines Gebäudeenergieausweises der Kantone (GEAK) empfehlenswerte erste Schritte. Der GEAK mit Beratungsbericht (GEAK Plus) beinhaltet neben der energetischen Bewertung des Gebäudes Vorschläge zur Planung von Sanierungsmassnahmen mit Energiesparpotenzial, Kostenangaben und Tipps zum weiteren Vorgehen. Der Kanton Zürich spricht sowohl an den GEAK als auch an Sanierungsmassnahmen Förderbeiträge.

Weitere Informationen
Weitere Informationen rund um den GEAK und Gebäudesanierungen bietet die Energieberatung Region Winterthur. Dabei profitieren die Bewohnerinnen und Bewohnern der Gemeinden Dägerlen, Dinhard, Elsau, Hagenbuch, Hettlingen, Lindau, Pfungen, Rickenbach, Seuzach, Turbenthal, Wiesendangen und Wila von kostenloser Erstberatung:

Energieberatung Region Winterthur, c/o Nova Energie Ostschweiz AG
Winterthurerstrasse 3, PF, 8370 Sirnach, Telefon 052 368 08 08, Fax 052 368 08 18
energieberatung@eb-region-winterthur.ch, www.eb-region-winterthur.ch

Das Förderprogramm des Kantons Zürich ist zu finden unter: https://energiefoerderung.zh.ch/

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