
Verhandlungsbericht Gemeinderat vom 20. April 2017
Der Gemeinderat Seuzach hat an der letzten Sitzung die folgenden Beschlüsse gefasst:
Fahrplanprojekt 2018 - 2019
Der Zürcher Verkehrsverbund hat die Gemeinden eingeladen, Wünsche und Begehren zum regionalen Bahn- und Busangebot zu sammeln und die Begehren mit der Stellungnahme der Gemeinde dem marktverantwortlichen Verkehrsunternehmen (PostAuto Schweiz AG) mitzuteilen. Die eingereichten Begehren werden anschliessend an der Regionalen Verkehrskonferenz vorgestellt und weiterbearbeitet. Innert der publizierten Frist sind bei der Gemeinde die folgenden Begehren eingegangen:
Buslinie 612
Ausrichtung auf S11 (direkte Verbindung nach Zürich) anstelle S29
Bessere Abstimmung auf Ankunft der S29
Buslinie 674
Zusätzliche Abfahrt bis 23.00 Uhr ab Winterthur
Zusätzliche Abfahrt ab 05.01 Uhr ab Seuzach (Montag - Samstag)
Zusätzliche Abfahrt bis 00.48 Uhr ab Winterthur
Ausrichtung auf S8 ab Winterthur
Bus 676
durchgehender Halbstundentakt (Montag - Samstag)
Verlängerung via Unterohringen nach Seuzach
Direkte Verbindung von Pfungen via Neftenbach / Hettlingen nach Seuzach (mit Erweiterung nach Wiesendangen)
öV-Verbindung Hettlingen (Verbundgemeinden) - Seuzach, Alterszentrum
Zuglinie S11
Abfahrt ab Seuzach jeweils um .52 anstatt .23
Zuglinie S29
Zusätzliche Abfahrt ab 05.08 Uhr ab Seuzach (Montag - Samstag)
Zusätzliche Abfahrt bis 00.48 Uhr ab Winterthur
Zuglinien S11 + S29
Tausch der Abfahrtszeiten der beiden Linien
Beibehaltung der heutigen Abfahrtszeiten
Der Gemeinderat hat mit Genugtuung von den zahlreichen Eingaben Kenntnis genommen; sie zeigen, dass dem öV auch in unserer Gemeinde eine grosse Bedeutung zukommt, sie belegen aber auch, dass die Gemeinde bereits heute ausserordentlich gut mit öV-Verbindungen erschlossen ist. Diese Erschliessung hat auch ihren Preis; 2017 leistet die Gemeinde einen Beitrag von Fr. 260'000 an den ZVV. Mit den gewünschten Ausbauten dürften sich diese Kosten weiter erhöhen.
Die Behörde hat sich mit den einzelnen Begehren auseinandergesetzt und sie auch teilweise unterstützt. So ist beispielsweise nachvollziehbar, dass die Weiterführung des Halbstundentaktes der Buslinie 676 von 21.16 bis 0.16 Uhr gewünscht wird. Insbesondere, da aufgrund der aktuellen Bautätigkeit in Oberohringen der Bedarf an einer durchgehenden ÖV-Verbindung zunehmen wird.
Die Gemeinde Seuzach profitiert mit den Änderungen im Verbundfahrplan von diversen Angebotserweiterungen. Zwischen Winterthur und Zürich Hauptbahnhof wird mit der S11 und S12 künftig ein 15'-Takt via Stettbach-Stadelhofen angeboten. Mit der zukünftigen Ankunft / Abfahrt der Buslinie 674 wird in Winterthur ein Anschluss an die S12 nach Zürich gewährleistet. Auch wird der Anschluss der Buslinie 612 an die S11 anstelle der S29 begrüsst. Die direkte Verbindung nach Zürich ist für die Benutzer der Buslinie 612 (aus Seuzach und Dinhard) ein grosses Bedürfnis, da mit einer Direktverbindung nach Zürich ein weiterer Umstieg in Winterthur hinfällig ist. Ein Rundkurs, welche die Gemeinden Pfungen-Hettlingen-Seuzach-Wiesendangen sowie allenfalls Oberwinterthur miteinander verbindet, wird grundsätzlich begrüsst. Aus Sicht des Gemeinderates entschärft ein solcher Rundkurs die Situation am Bahnhof Winterthur und führt zu weniger Verzögerungen in den Stosszeiten. Ob der Rundkurs finanzierbar ist, kann zum heutigen Zeitpunkt nicht beurteilt werden.
Um dem Bedürfnis nach einem Anschluss der Dorfteile Unterohringen und Oberohringen an Seuzach baldmöglichst nachkommen zu können, wird das Begehren, die Linienführung der Buslinie 676 je stündlich versetzt über Ober- oder Unterohringen zum Alterszentrum im Geeren zu führen, sehr begrüsst:
Wie ZVV und Verkehrskonferenz auf diese Eingaben und Ausbauwünsche reagieren, kann heute noch nicht abgeschätzt werden.
Sanierungskonzept Kugelfang Schiessanlage Witerig
Auf Gemeindeschiessanlagen wird vielerorts (noch) direkt ins Erdreich geschossen. So auch in der Schiessanlage Witerig. Die Kugelfänge solcher Anlagen enthalten schweizweit insgesamt mehrere zehntausend Tonnen Blei und andere Schwermetalle aus dem Schiessbetrieb. Das Schiessen verursacht heutzutage den grössten Eintrag von Blei in die Umwelt.
Die Gemeinschaftsschiessanlage Witerig wurde bereits 2007 als belasteter Standort in den entsprechenden kantonalen Kataster aufgenommen. Da nur noch bis 2020 ins Erdreich geschossen werden darf, besteht Handlungsbedarf. Als Stand der Technik zum Rückhalt von Geschossemissionen gelten heutzutage die geschlossenen, künstlichen Kugelfangsysteme (KKF). KKF sind regendichte Kugelfangkästen gefüllt mit lose geschüttetem Dämpfungsmaterial (z. B. Gummigranulat) und einer Kunststoff-Frontplatte. Die Installation solcher KKF-Systeme benötigt eine einfache Fundation, damit die Kästen sauber ausgerichtet werden können.
Die Gemeinschaftsschiessanlage verfügt über sechszehn 300-Meter-Scheiben und zehn 10/50-Meter-Scheiben. Alle Scheiben sind mit einem emissionsfreien Kugelfangsystem auszurüsten. Dafür ist mit Gesamtkosten von ca. Fr. 210'000 zu rechnen, die im Verhältnis 70 % (Seuzach) zu 30 % (Hettlingen) aufzuteilen sind. Der Gemeinderat hat sich in einem Grundsatzentscheid für den Ersatz im kommenden Jahr ausgesprochen.
Kauf Mehrfamilienhaus Oberwiesenstrasse 11
Der Gemeinderat hat die Möglichkeit erhalten, das ältere Mehrfamilienhaus Oberwiesenstrasse 11 käuflich zu erwerben. Die Gemeinde ist bekanntlich seit einiger Zeit auf der Suche nach Wohnraum, um so die hohen Kosten für Notwohnungen zu senken. Zwei der bestehenden vier Wohnungen in der Liegenschaft werden bereits heute durch die Sozialen Dienste der Gemeinde belegt. Für die bestehenden restlichen Mietverhältnisse ändert sich durch den Kauf der Liegenschaft im Grundsatz nichts.
Bauabrechnungen Wasserleitungen
Der Gemeinderat für den Ersatz der Wasserleitung in der Bachtobelstrasse einen Kredit von Fr. 500'000 (inkl. MwSt.) im Rahmen einer gebundenen Ausgabe bewilligt. Die Arbeiten sind von Anfang Mai 2015 bis Mitte April 2016 etappenweise und im Zusammenhang mit der Sanierung der Bachtobelstrasse ausgeführt worden. Die Schlussabrechnung weist Gesamtkosten von Fr. 506'008.45 (inkl. MwSt.) ab. Die Baukosten liegen somit Fr. 6'008.45 oder ca. 1.2 % über dem bewilligten Kredit. Die Kostenüberschreitung ist auf Grund von Mehrleistungen für den Zusammenschluss (Ringschluss) mit der bestehenden Leitung in der Gotthelfstrasse zurückzuführen.
Der Kredit für den Ersatz der Wasserleitung in der Seestrasse im Betrag von Fr. 170'000 wurde demgegenüber nicht ausgeschöpft. Die Arbeiten sind von Anfang Februar bis Ende März April 2016 ausgeführt worden. Die Bauabrechnung weist Gesamtkosten von Fr. 150'132.60 (inkl. MwSt.) aus. Die Baukosten liegen somit Fr. 19'867.40 oder knapp 12 % unter dem bewilligten Kredit. Die Minderkosten sind auf die tiefen Einheitspreise bei den Tiefbauarbeiten sowie auf die nicht benötigten Reserven (Unvorhergesehenes) zurückzuführen.
Bauabrechnung Kanalisation Bachtobelstrasse
Das Projekt für den Ersatz der Mischwasserkanalisation in der Bachtobelstrasse sah Baukosten von Fr. 520'000 vor. Gestützt auf die Zustandserhebung im Rahmen des Generellen Entwässerungsplans (GEP) war diese Sanierung eine gebundene Ausgabe im Sinn des Gemeindegesetzes. Die Arbeiten sind von Anfang Juni 2015 bis Ende Februar 2016 im Zusammenhang mit den Strassenbauarbeiten (Sanierung Bachtobelstrasse) ausgeführt worden. Die Schlussabrechnung weist Gesamtkosten von Fr. 455'103.45 aus. Die Baukosten liegen somit Fr. 64'896.55 oder ca. 12 % unter dem bewilligten Kredit.
Die Minderkosten sind auf das tiefe Preisniveau bei der Ausschreibung der Arbeiten und die entstandenen Synergien im Zusammenhang mit dem Strassen- und Wasserleitungsbau zurückzuführen.
Erteilung Gemeindebürgerrecht
Rolf und Anita Bollmann, Baumschulstrasse 23, Seuzach, sind auf ihr Gesuch hin in das Gemeindebürgerrecht aufgenommen worden. Herr und Frau Bollmann haben das Gesuch mit der Verbundenheit zur Gemeinde und der langjährigen Anwesenheit (Zuzug: 1984) begründet.
Bauwesen
Folgende Baubewilligung ist erteilt worden:
- Beat + Susanna Sahli, Seuzach; Umbau und Nutzungsänderung Büro in Wohnungen sowie Erweiterung der Tiefgarage, Alte Poststrasse 31 (ehemaliges Betriebsgebäude Baltensperger AG)